Neue Windkraftanlagen Baesweiler-West – Leserbrief von Karl Frickenstein

Von | Februar 20, 2024
Leserbrief von Karl Frickenstein vom 19.02.2024, Siedlung Baesweiler-West
 
Wie tel. besprochen sende ich Ihnen – zur Artikel-Veröffentlichung als Leserbrief –   einige Infos zu den Anwohnerbelästigungen durch die neuen 180 Meter hohen Nordex Typ 149 Windkraftanlagen. Diese Anlagen wurden im Rahmen eines sogenannten Repowering im August 2023 in Betrieb genommen. Dafür wurden 4 Altanlagen rückgebaut.
 
Die Belästigungen entstehen durch   Lärm, Schattenwurf, rotes Blinklicht, Infra-/ Körperschall. 
 
Diese Belästigungen  bedeuten für die Anwohner  eine unzumutbare Verschlechterung der Lebensqualität,  im Vergleich zu den alten abgebauten 4 Windrädern.
 
Zu den bereits bestehenden drei neuen Anlagen  ist die Errichtung von noch zwei weiteren neuen  Anlagen dieser Größe im südlichen Bereich der Windkraftzone geplant, so daß die gennannten Belästigungen noch einmal erheblich potenziert würden und auch die Bewohner des Neubaugebietes  Kloshaus/Baesweiler West in Mitleidenschaft gezogen werden.
 
Der Redakteur Karl Stüber hat es im Free dArtikel der Aachener Zeitung vom 16.02.2024 bereits sehr gut rüber gebracht.
 
Entgegen den bis dato nur 100 Meter hohen 5 Windkraftanlagen sind die neuen Anlagen jetzt 180 Meter hoch.
Durch den Wind in großer Höhe wird selbst bei Windstille in der Siedlung-West enorm laut Lärm bis in die Siedlung gebracht.
 
Weil die Windkraftanlagen so hoch sind, wird der Schattenwurf (Sonne steht hinter den Anlagen) bis in die Siedlung geworfen.
 
Schattenwurf ist, wenn die Rotoren, die hinter den Anlagen am Horizont stehende Sonnensichel, bei jeder Umdrehung durchschneiden.
 
Es entsteht ein Hell / Dunkel (Licht an – Licht aus) Effekt in den Wohnungen der Anwohner. 
 
Bei über 100 Meter Höhe werden die Anlagen zum Schutz des Flugverkehrs mit rotem Blinklicht befeuert.
In den Wohnungen der Anwohner blinkt es daher ab Sonnenuntergang ständig Rot.
 
Infra-/ Körperschall ist, weil unter 20 Herz für Menschen nicht hörbar, aber fühlbar, wenn man die Hand auf die Hauswand legt.
 
Das ständige niederfrequente Brummen wird also durch Menschen wahrgenommen. (Wie bei einer Bassreflexbox eines Lautsprechers).
 
Weiterhin verlieren die Rotoren ständig und permanent toxischen GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) Feinstaub, der als krebserregend von der EU eingestuft ist und der in die Umwelt und die Luft abgegeben wird.
 
Die Rotoren drehen bis zu 300 km/h an der Flügelspitze. Dort kollidieren diese mit Vögeln, Regentropfen, Hagel oder sonstigem Feinstaub in der Luft.
 
Das nennt man Material Emission der Rotoren. Das Problem ist auch der Windindustrie selbst bekannt, weil die Rotoren dann an Leistung verlieren.  Die Windindustrie ist allerdings wohl nur an der Leistungssteigerung interessiert.
 
Das toxische GFK Material fällt entweder zu Boden auf die Felder oder wird in der Luft durch den Wind Richtung Anwohner verteilt.
 
Aus der Baugenehmigung ging hervor, dass der Brandschutz der Anlagen völlig unzureichend, nein mangelhaft, weil gar nicht vorhanden, ist.
 
Ohne bis dato nicht installierte Brandschutzanlagen können die Anlagen durch die Feuerwehr nicht gelöscht werden.
 
Die Anlagen haben bis zu 1.500 Liter Öl in der Gondel und auch das SF6 Gas – Schwefelhexafluorid in den elektrischen Schaltanlagen.
 
SF6 ist das stärkste bekannte Treibhausgas, 23.000 mal schädlicher als CO2. Bleibt bis zu 3.000 Jahre in der Atmosphäre.
 
GFK, Öl, SF6 – Abbrennen lassen und den Gefahrenbereich absperren!  Absolut also nicht Stand der Technik.
 
Es wurde  mittlerweile wie schon vor ca.  25 Jahren eine Bürgerinitiative gegründet, deren Mitglieder und Mitstreiter die   bestehenden Verhältnissen auf keinen Fall hinnehmen werden.  Juristischer Beistand wurde schon erbeten.
 
Die Bürgerinitiative Baesweiler-West ist im Internet unter: https://buergerinitiative-baesweiler-west.de/ erreichbar! Administrator ist der Mitstreiter Anton Dinslaken. Infos auch über mich, Karl Frickenstein. 
 
Solche Industrieanlagen haben meiner Meinung nach in der Nähe von Wohngebieten nichts zu suchen.
 
Herr Bürgermeister Froesch lobt hingegen die Inbetriebnahme der Anlagen in den höchsten Tönen und bezeichnet diese als ein Gewinn für die Stadt Baesweiler.  Das ist mitnichten so.  Profiteure sind lediglich die Grundstückseigentümer, die die Flächen an den Betreiber verpachten, der Betreiber selbst, durch hoch subventionierte Erträge , sowie die Anteilseigner.
 
Für die direkt betroffenen Bewohner fällt noch nicht einmal ein winziger Krumen der Erträge ab.
 
Es ist wie in der hohen Politik in Berlin.  Die Bürger werden bei solchen Aktionen nicht gefragt und nicht mitgenommen.
Da darf man sich über Politik (Politiker)-verdrossenheit nicht wundern. 
 
Mit freundlichen Grüßen, Karl Frickenstein
 
Redaktionelle Anmerkung:
Die Entrüstung ist verständlich, denn Bürgermeister Froesch hatte im Artikel der Aachener Zeitung vom 16.02.2024 die Windkraftanlagen als grünen Strom für die Baesweiler Bürger gelobt. Wörtlich zitiert:
 
„Ich freue mich, dass mit den Windenergieanlagen so viele Haushalte in Baesweiler mit Strom versorgt werden können und wir damit einen Beitrag für unsere Umwelt leisten!“
 
Offenbar weiss der Bürgermeister der Stadt Baesweiler nicht, dass der Strom bei jedem Haushalt in Baesweiler aus der Steckdose kommt. Und jeder Haushalt einen Vertrag bei einem Stromversorger abschliessen muss, den der Haushalt frei wählen kann.
 
Nach Kenntnisstand der Redaktion ist es nicht bekannt, dass der hiesige Windparkbetreiber aus Erkelenz und die Kommanditisten der GmbH & Co KG ein Anbieter von Strom ist, wo Haushalte von Baesweiler einen Vertrag abschliessen könnten.
 
Die Haushalte von Baesweiler haben ergo keinerlei Ertrag an dem Windpark von Baesweiler-West (dieser Ertrag fliesst allein und gesetzlich abgesichert in die Kassen des Betreibers bzw. der Anteilseigner, sowie über eine nicht unerhebliche Pacht pro Jahr in die Kassen der Grundstücksverpächter) und auch keinen Nutzen, nur Belästigungen!
 
Für Anwohner bleiben nur mögliche Wertverluste der Grundstücke und Mietwertverluste, sowie die beschriebenen Belästigungen.
 
 
 
 

Ein Gedanke zu „Neue Windkraftanlagen Baesweiler-West – Leserbrief von Karl Frickenstein

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