Ist Wasserstoff selbst klimaschädlich?

Von | Januar 9, 2025

Die Frage, ob Wasserstoff klimaschädlich ist, hängt stark von der Art und Weise ab, wie der Wasserstoff produziert wird. Hier eine Übersicht der verschiedenen Produktionsmethoden und deren Auswirkungen auf das Klima:

– **Grüner Wasserstoff**: Dieser wird durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarenergie produziert. Da die Energiequelle klimaneutral ist, ist auch der hergestellte Wasserstoff klimafreundlich. Die Emissionen sind hier minimal, vorausgesetzt, dass die Erzeugung und Wartung der erneuerbaren Energiequellen ebenfalls nachhaltig sind.

– **Grauer Wasserstoff**: Dieser wird durch Dampfreformierung von Erdgas produziert. Dabei entsteht CO₂, was die Methode klimaschädlich macht, da CO₂ ein Treibhausgas ist.

– **Blauer Wasserstoff**: Ähnlich wie grauer Wasserstoff, aber hier wird der CO₂-Ausstoß durch Carbon Capture and Storage (CCS) Technologien gefangen und gespeichert. Die Klimaschädlichkeit hängt von der Effizienz und Sicherheit der CCS ab. Wenn das CO₂ sicher und dauerhaft gespeichert wird, könnte der Einfluss auf das Klima reduziert werden, jedoch bleiben Zweifel an der Langzeitstabilität dieser Speichermethoden.

– **Brauner Wasserstoff**: Gewonnen durch Gaserzeugung aus Kohle, was sehr hohe CO₂-Emissionen verursacht und somit sehr klimaschädlich ist.

– **Pink/Rot/Purple Wasserstoff**: Diese Begriffe beziehen sich auf Wasserstoff, der durch Kernfusion oder Kernspaltung erzeugt wird. Die Klimaschädlichkeit hier ist komplex: Während die Betriebsemissionen gering sind, gibt es Bedenken hinsichtlich der gesamten Lebenszyklus-Emissionen der Kernenergie, insbesondere bei der Abbau und Entsorgung von Uran.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Wasserstoff für die Klimabilanz die Methode seiner Produktion entscheidet.

Zum Thema Methan:
In Deutschland hat sich herumgesprochen, dass eine Freisetzung des Gases Methan so rasch wie möglich reduziert werden muss. Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas und von Biogas, auch LNG ist flüssiges Methan, ist vor CO2 (Kohlendioxid) das wichtigste Klimagift. 80 x schädicher wie CO2. Wir haben berichtet. Und die Methan-Konzentration in der Atmosphäre steigt immer schneller und bedrohlicher. Dabei war eigentlich vor 2007 nach der Bildung eines Plateaus ein allmählicher Rückgang erwartet worden Wir hatten zu LNG berichtet.

Aber auch zum Thema Wasserstoff gibt es kritische Stimmen:

Klimaschäden durch entweichenden Wasserstoff

Auch entweichender Wasserstoff schadet dem Klima

„Dass auch Freisetzungen von Wasserstoff schädlich für das Klima sind, wird erst allmählich bekannt. Im Unterschied zur Nutzung von Erdgas müsste der geplante sehr rasche Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft von Anfang an so vollzogen werden, dass der Vermeidung von Wasserstoff-Lecks bei Erzeugung und Anwendung von Wasserstoff große Beachtung geschenkt wird!“

https://www.hamburger-energietisch.de/klimaschaeden-durch-entweichenden-wasserstoff/

Zur Technik, erklärt für jedermann zum Verstehen:
Meerwasser muss zuerst entsalzt und gereinigt werden, bevor es durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff mit Gleichstrom gespalten werden kann. Kostet daher enorm viel Strom. Derzeitige Elektrolyse-Technik ca. 54 kwh Strom für 1 kg Wasserstoff plus noch extra kwh Einsatz für die Entsalzung bzw. Reinigung.

Wasserstoff hat nur etwa ein Drittel Brennwert im Vergleich zu Erdgas. Um die gleiche Energie, wie bei Erdgas freizusetzen wird also cbm mässig betrachtet drei Mal soviel Wasserstoff benötigt. Erdgasleitungen sind nun mal auf Erdgas berechnet. Braucht es also Leitungen im dreifachen Querschnitt, um Wasserstoff als Gas zu transportieren? Richtig, riesige Pipelines werden schon über Land gebaut. Das geht aber nicht bis zu den privaten Haushalten. Oder doch? Will man die hoffentlich sanierten Strassen aufreissen, um neue Wasserstoff-Leitungen zu verlegen? Nein, eine Zwangsumrüstung der privaten Haushalte auf Wärmepumpen mit Strom war die propagierte politische Lösung der Ampel-Regierung.

Wasserstoff in flüssiger Form zu transportieren wäre das Abkühlen auf Minus 253 Grad Celsius. Und dann die Behälter auch kühlen und isolieren. Ein Ding der Unmöglichkeit. Eine andere Lösung zum Transport ist Wasserstoff in Ammoniak umzuformen. Ammoniak lässt sich transportieren wie Benzin oder Diesel. Muss aber nach Anlieferung wieder gespalten und zu Wasserstoff zurück geformt werden. Die Logik dabei ist, jeder Produktionsschritt kostet Geld, welche das Produkt wieder verteuert.

Wir halten fest, Meerwasser entsalzen und reinigen, per Elektrolyse Wasserstoff gewinnen, in Ammoniak umformen und beim Endverbraucher, nein geht nicht beim Endverbraucher, muss noch ein Umformer Ammoniak zu Wasserstoff gebaut werden, wieder zurück umformen, um wieder Wasserstoff zu haben.

Trinkwasser aus Flüssen und Seen oder Grundwasser für eine Elektrolyse zu nehmen, wäre ein weiterer Frevel an der Natur. Siehe Lithium Gewinnung im Ausland. Sauberes Trinkwasser für alle wird zukünftig eine weitere Herausforderung sein.

Wir hatten bereits berichtet, dass Wasserstoff insbesondere in der Industrie auch zukünftig in Mengen gebraucht wird und zum Heizen viel zu schade ist. Ein kritischer Artikel zur grünen Wasserstofflüge!

Und dann noch Pipelines teuer ins Meer verlegen, wo der Strom doch schon an Land ankommt?
Einzig sinnvoll wäre es doch, an Land Meerwasserentsalzungs-/ bzw. Reinigungsanlagen und Elektrolysen zu bauen! Oder?
Könnte man auch gleichzeitig auch direkt Trinkwasser für das Problem der Zukunft gewinnen.

https://www.cleanthinking.de/wasserstoff/aquaductus-pipeline-nordsee/

Fazit:
Das Thema Wasserstoff bedeutet noch logistisch hohe Herausforderungen und Milliarden Euro an Investitionen. Und das dies Geld kostet, sollte auch dem Wähler und Steuerzahler deutlich mitgeteilt werden!

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